8. Marathon Deutsche Weinstraße im LaufReport wird präsentiert von

22.4.12 - 8. Marathon Deutsche Weinstraße

Alles dreht sich um den Wein: Dynamik nicht nur in Flaschen

von Constanze Wagner & Walter Wagner

Im 2-Jahres-Rhythmus wird an der Deutschen Weinstraße Marathon und Halbmarathon gelaufen. Die Laufstrecken führen durch die reizvolle Landschaft des hügligen Weinbau-, Urlaubs-, und Naherholungsgebiets am Rande des Pfälzer Waldes. Der Marathon führt von Bockenheim durch 15 romantische Weindörfer über Bad Dürkheim zurück nach Bockenheim. Die Bevölkerung freut sich auf die Sportler und Zuschauer. Die Gemeinden entlang der Laufstrecke bieten neben Spiel, Sport und Spaß alles auf, was Küche und Keller an Pfälzer Spezialitäten hergeben, um den Tag zu einem Erlebnis für Alle werden zu laßen.

Die echte Marathon-Atmosphäre findet in Bockenheim ihren Höhepunkt, wenn unter dem Beifall Tausender das Ziel unter dem Weintor erreicht wird. An der Laufstrecke sind Verpflegungsstellen eingerichtet, an denen neben der laufspezifischen Versorgung selbstverständlich auch Pfälzer Wein angeboten wird. Die Athleten können sich auch an einer außergewöhnlichen Erfrischung laben, dem Riesling-Schwamm. Beim 2. Marathon Deutsche Weinstraße hatten sich 500 angemeldet. Beim dritten Durchgang waren es bereits 1.700. Das frühe Erreichen des Limits von 2.000 Teilnehmern ist zu erwarten.

"Wein" und "Marathon" sind die Sinnbilder, um die sich alles beim Marathon Deutsche Weinstraße dreht

Hoppla, da ist dem LaufReport ein Lapsus passiert, das Teilnehmerlimit lag doch weit darüber. Richtig, der Eingangstext hat 8 Jahre auf dem Buckel. Doch noch immer freut man sich entlang der nördlichen Deutschen Weinstraße auf die Läufer. Mehr noch, seit der wirtschaftliche Nutzen des Millionengeschäfts MDW für die Region mit Ziffern belegt ist, sind die wenige Zweifel an diesem doch ungewöhnlich mobilen "Weinfest" gänzlich ausgeräumt. Festgehalten hat man an einigen Prinzipien. Der Erfolg untermauert schließlich die Richtigkeit des Vorgehens. So gibt es kein Antrittsgeld oder sonstige Vorzugsleistungen für Eliteläufer gleich welcher Nation. Jeder, der sich an der Hatz um das Preisgeld beteiligen will, ist herzlich willkommen. Anmelden kann man sich, solange das Kontingent nicht ausgeschöpft ist, auf dem allgemein üblichen Weg. Diese Unumstößlichkeit ist bekannt geworden und reduzierte den Pulk der Eliteläufer auf weniger als eine Hand voll.

Lang schlängelt sich das Läuferfeld durch die Weinberge - und immer wieder tauchen - gern an den Bergaufpassagen - Zuschauernester auf

Der daraus resultierende Vorteil für Berufsläufer ist, dass der Griff in die Preisgeldschatulle fast als sicher gelten kann, kommt man auch nur einigermaßen über die Runde. Denn es gibt weitere Veränderungen im Marathon-Business und die betrifft die nationale Konkurrenz. "Es sind keine Vereinstrikots zu sehen", beobachtete ein ehemaliger regionaler Spitzenläufer. Tatsächlich hat Werbung die Vereinsangabe vom Sportleibchen weitgehend verdrängt. Selbst vereinsorganisierte Sportler nutzen gern jede sich bietende Gelegenheit um für einen "Sponsor" zu laufen, tragen die Vereinsfarben lediglich bei Meisterschaften. Doch ist ein erheblicher Prozentsatz selbst unter Marathonläufern gar nicht mehr Mitglied im Sportverein. In Anlehnung an den Titel der 1874 erschienenen Novelle von Gottfried Keller "Kleider machen Leute" bleibt dazu heute festzuhalten, dass auch die Qualität der Leistungen im neuen Outfit gelitten hat.

Weites Land - weite Strecke

Nun mag diese Erklärung manchen zu weit hergeholt sein. Es ist aber nicht wegzudiskutieren, dass sich die Entwicklung kontinuierlich vom ambitionierten Sporttreiben entfernt. Der Ehrgeiz andere zu übertreffen, wird, selbst wenn er aufkommt, unterdrückt oder kaschiert. Wettkampf und Leistung sind bei einem Volksmarathon keine dominanten Begriffe. Sport rückt näher an den Begriffsursprung, dem lateinischen disportare, sich zerstreuen. Noch verfolgt man die Weltbesten, doch allein die Fülle von Ergebnissen, die vor wenigen Jahren für unmöglich gehalten wurden, gibt dem Leistungssport den bitteren Beigeschmack, dass es dort nicht mit rechten Dingen zugeht. Auf der anderen Seite treibt auch der "Fun-Run" bzw. das Erlebnislaufen seltsame Früchte, die bei allem wirtschaftlichen Erfolg - gelingt es damit doch totale Sportabstinenzler zu mobilisieren - von konservativen Läufern nicht begrüßt wird.

Sonst von Touristen belegt, haben die Läufer auf der Weinstraße mit ihren pompösen Weingütern beim Marathon Deutsche Weinstraße freie Bahn

Der Marathon Deutsche Weinstraße scheint in diesem Haifischbecken seinen Platz ohne modische Zugeständnisse zu verteidigen, kommt aber auch nicht verstaubt daher. Bei seiner Entstehung noch als unnötig, ja als Ruhestörer und Eindringling ins betonierte Wettkampfgeschehen betrachtet, stand der MDW jedoch nur als Vorreiter einer rasanten Ausbreitung von Marathons in der Südwestregion. Dabei kommt dem Weinstraßenmarathon der zweijährige Austragungsrhythmus zugute. Man hat meist wenig Lust Jahr für Jahr die gleichen Läufe zu bestreiten. Lässt man jedoch den MDW aus, sind vier Jahre Wartezeit vielen dann doch zu lang. Also startet man in den "MDW-Jahren" in Bockenheim und nutzt das Zwischenjahr um andernorts an den Start zu gehen.

Schnellster Japaner beim Marathon wird Yoshiyuki Nakamura auf Platz 22 Für Abwechslung sorgen zahlreiche Ortschaften entlang der Weinstraße

Zwingend ist diese Theorie natürlich nicht, denn allein unter Marathonteilnehmern des gleichen Wochenendes in Bonn, auf dem Weiltalweg, in Leipzig, im Spreewald, in Bilstein oder Finsternwalde wird es MDW-Erfahrene gegeben haben. Dazu kamen die Marathons in London, die österreichischen in Linz und im Dreiburgenland und der auf deutsche Teilnehmer zielende Marathon in Zürich. Wohlgemerkt am gleichen Wochenende!!! An die zahlreichen Marathons eine Woche zuvor und gleich am kommenden Wochenende ist noch kein Gedanke verschwendet. Auch dort dürfte OK-Chef Rolf Kley verlorene Teilnehmer finden. Diese sind zu verschmerzen, denn ein Marathon-Plus von 29 Finishern gegenüber 2010 auf 729 lässt auf den Gewinn neuer Teilnehmer schließen.

Erfrischungstellen gibt es derer viele - und das Verköstigungsangebot lässt auch keine Wünsche offen

Nein, der schwerste Marathon Deutschlands ist er nun wirklich nicht. Das hätte man beim Veranstalter Landkreis Bad Dürkheim begrüßt. Bergiger und mit weniger Asphalt, so wünschten sich die Trail-Runner den MDW sogar. Für Bestzeitenjäger wiederum ist der Weinstraßenmarathon die falsche Adresse. Lässt man also die Preisgeldaspiranten einen Moment links liegen, dann bleibt festzustellen: Der Marathon Deutsche Weinstraße ist für Genießer. Dass sich dies bewahrheitet, dafür ist die ganze Region in Bewegung, wird hinter den Kulissen gefeilt und geschuftet. Die allgegenwärtige Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft erklärt Rolf Kley als Reaktion: "Wie es in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus." Das ist untertrieben, denn in der sonnenverwöhnten Pfalz ist Lebenslust beheimatet und das Fröhlichsein muss sich erst auf die Gäste übertragen.

Nur für "echte" Weinstraßen-Marathonis geeignet - Rieslingschwamm aussaugen

Das Hilfsmittel Nummer 1 zum "Seele-baumeln-laßen" und vom Alltag pausieren, heißt Wein. Der spielt entlang der 85 km langen Deutschen Weinstraße von Bockenheim bis Schweigen-Rechtenbach die erste Geige und ist selbstverständlich auch beim MDW Programm. In die heiße Phase geht es jeweils ein Jahr vor dem Start. Dann stellt Thilo Holstein den Marathonwein aus seinem Weingut in Kindenheim, unmittelbar neben Bockenheim gelegen, vor. Wesentliche Vorbereitungen zur 8. Auflage waren damit gesichert. Überschattet wurde die Zeit jedoch von der Erkrankung der Landrätin Sabine Röhl. Für sie musste eine geeignete Knochenmarkspende her, da half weder der Weiße noch der Rote und sei er noch so mundend. Endlich wurde im Frühjahr ein Spender gefunden und Stellvertreter Erhard Freunscht konnte unter großem Beifall die fortschreitende Genesung verkünden.

Stärkung für die Läufer gibt es in den Ortschaften von innen und außen Schnellster Römer Torsten Deuter vom SV Würtingen an der Labestelle ... schon ausgelutscht ???

Herzlichen Applaus gab es auch für den zur Siegerehrung "einschwebenden" Landesvater Kurt Beck. Derlei Auftritte erlebt man anderswo in der Nation beim Marathon auch schon mal mit einem Pfeifkonzert. Der beliebte Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz verweilte gern etwas im Festzelt und ließ sich bereitwillig zusammen mit Teilnehmern ablichten. Den durchtrainierten "Fahrern" wurde ein Weinpräsent überreicht, das scheint bei sich bietenden Gelegenheiten Usus, doch kann man das Getränk auch kaufen. Marathonteilnehmer fanden eine Flasche im Starterbeutel. Sieger und Platzierte aller Klaßen erhielten als Preis eine Flasche "Siegerwein".

Platz 34 bei den Marathonmännern in 3:16:17 h für den AK Sieger der M60 Dr. Bernd Juckel von der SG Neukirchen-Hülchrath Andrea Groch von der TSG Kaiserslautern wird 5. Marathonfrau Platz 20 bei den Männern und 1. in der M55: Karl Berndstrotman (SuS Olfen) läuft mit 3:06:34 h doch schon recht einsam dem folgenden Marathonfeld voraus

Die Hausaufgaben waren gemacht und die Bevölkerung freute sich auf die Athleten. Für Ortsbürgermeister Kurt Janson und das beschauliche Bockenheim mit rund 2.000 Einwohnern ist das Marathonwochenende Ausnahmezustand. Dass die entlang des Kurses einbezogenen Amtsträger gemeinsam am Strang ziehen, erleichtert das Vorgehen. Dass der Landkreis als Veranstalter fungiert dürfte Türen öffnen. Wie auch immer, der Marathon Deutsche Weinstraße erfreut sich großen Zuspruchs in der Bevölkerung, die einige Erschwernisse hinnehmen muss. Besser man geht an die Strecke und dem Verkehrschaos aus dem Weg. Ausrichter sind der TSV Bockenheim und die TSG Grünstadt. Unzählige Helfer anderer Vereine und Institutionen sind im Einsatz. Die Region steht Kopf und das im positiven Sinne.

Gut ausgeschildert ist der Marathon Deutsche Weinstraße - ein Verlaufen ist jedoch nicht möglich, geht es doch die letzten Kilometer immer auf der Weinstraße B271 entlang

Der Boden ist bereitet, wenn im Schatten des Hauses der Deutschen Weinstraße der Startschuss fällt. Jetzt kann das Unternehmen nur an der mitgebrachten Form scheitern. Dass dies für Marathonteilnehmer nicht gänzlich ohne Erfolg ausgehen muss, dafür gibt es an der Marathonweiche nach 8,7 Kilometern die Chance zum fliegenden Wechsel auf die halbe Distanz. Über 200 Sportler machten davon Gebrauch. Die Ausfallrate, nur 22 von 2.936 Gestarteten überquerten am Ende nicht die Ziellinie, spricht Bände. Ebenso die Diskrepanz zu 3.532 abgegebenen Anmeldungen, denn mit 17 Prozent Schwund liegt man im unteren Bereich vergleichbarer Veranstaltungen. Trotzdem ist es schade, wenn Startplätze nicht in Anspruch genommen werden, gerade weil der Halbmarathon längst ausgebucht war.

Die Rennen

Schon am Samstag war der Nachwuchs dran. Leider machte das Wetter nicht mit und so wurde es für 185 Bambini und 40 Teilnehmer der Schülermeile ein wenig ungemütlich. Kein Schaden ohne Nutzen. Das Wetter sorgte für ein volles Festzelt schon am Tag vor dem Rennen. Für Unterhaltung und das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Die Nudelparty ist im Startgeld, doch ein Blick auf die Preistafel der langen Verpflegungstheke zeigt, dass der MDW nicht jedem Vergleich gewachsen ist. Ein großer Pott Kaffee für nur einen Euro, sei hier als Fingerzeig erwähnt. Parken, Shuttle, Streckenbesichtigungsfahrt, Gepäckaufbewahrung und einiges mehr bis hin zu Urkunde und Finisher-Medaille ist im Leistungspaket. Genannt war die Flasche Marathonwein ja bereits.

Einlauf auf der Zielgeraden mit viel Publikum und Weinlaune

Nicht genannt ist das Stoßgebet, welches OK-Chef Kley an Petrus oder an Bacchus sendete. Es wurde jedenfalls erhört. Am Sonntag blieben die Huschen fast gänzlich aus. Man musste schon einige Zeit auf der Marathonstrecke verweilen um davon kurzzeitig etwas abzubekommen. Wind erschwerte zeitweise das Vorankommen ein wenig. Doch zeigte sich die Sonne, und das tat sie immer wieder, wurde es gleich (zu) warm. Beide Felder starteten gemeinsam. Da vergingen schon ein paar Minuten bis sich der ganze Tross in Bewegung setzte, der wie zäher Brei sich ins malerische, 770 erstmals erwähnte Bockenheim ergoss, das fränkischen Ursprungs ist. Dass die Römer im Hinblick auf den Ort und den Weinbau verantwortlich zeichnen, gilt aber als wahrscheinlich. Verschenkt, etwa ans Kloster Lorsch, wurde auch Bockenheim. Grundstücke waren damals das Billigste was man schenken konnte, denn Land gab es im Überfluss.

Sophia Rieth und Dr. Christoph Rieth aus Augsburg nutzten die Möglichkeit mit Marathonnummer den Halbmarathon zu laufen und liefen gemeinsam nach 2:42:05 h am Haus der Deutschen Weinstraße in Bockenheim ins Ziel

Moderator Jochen Heringhaus ließ die letzten Minuten in Windeseile vergehen um dann noch viele weitere Stunden zu unterhalten, zu informieren und alle Läuferinnen und Läufer im Ziel zu begrüßen. Gleich darauf sah man ihn auf der Bühne bei der Siegerehrung. Eine echte Marathonaufgabe, bestens gelöst mit jahrelangem Training. Dabei ist der "Vanman" weit mehr als eine Quaßelstrippe. Er ist gut vorbereitet und seine Ansagen entsprechend informativ. Ein Pluspunkt. Die Polizei sorgt mit Kradfahrern für freie Bahn. Auch an den vielen Kreuzungen sind Ordnungs- und Sicherheitskräfte im Einsatz. Ein so großes Einzugsgebiet radikal abzusperren, ist kaum möglich. Zu viele Wirtschaftswege bieten sich Ortskundigen an. Freundlich, aber bestimmt, wird entsprechend auf Umleitungen verwiesen und unermüdlich erklärt, wie man sein Ziel trotz Marathon erreichen kann. So gibt es Querungen auf der Strecke für den Kraftverkehr um ins Innere der Runde zu gelangen. Dennoch, dass man in der ausgedünnten Spitze zeitweise ein Auto als Verfolger hat, ist die Ausnahme.

Jetzt aber hopp - der Startschuß zum 8. Marathon Deutsche Weinstraße ist gefallen - Winzer Thilo Holstein vom Weingut Holstein nimmt den Kameramann "Huckepack" auf sein Motorrad. Mit der Nr. 5053 der spätere Halbmarathonsieger Dickson Kurui aus Kenia und mit der Nr. 5227 der Halbmarathon 2. Matthias Hecktor vom TUS 06 Heltersberg

Nicht nur in den Ortschaften, über die Strecke verteilt bildeten sich Stimmungsnester, um den Marathon zu begleiten. Zwischen Kirchheim und Kleinkarlbach etwa, wo noch beide Felder zusammen waren. An der Spitze Dickson Kurui aus Kenia, den es zu jagen galt, wollte man aufs oberste Treppchen. Matthias Hecktor vom TUS Heltersberg lief bis Kilometer 11 an der Seite des Afrikaners, musste ihn aber ziehen laßen. Kurui siegte in 1:09:33. Am Streckenrekord des Ukrainers Remshchuk (1:08:48) aus 2006 konnte er nicht rütteln.

Matthias Hecktor, Jahrgang 74, wurde in 1:11:59 Zweiter. Das passt zum deutschen Berglauf-Vizemeister, der nach längerer Wettkampfpause mit dem Ergebnis zufrieden war. Sein nächstes Ziel sind die Senioren-Weltmeisterschaften im Berglauf. Die Chance diese Meisterschaft am 19. Mai in Bühlertal quasi vor der Haustür mitzumachen, wird offenbar wahr genommen. Dabei rechnet sich Matthias Hecktor auf der für einen Berglauf eher wenig fordernden Strecke keinen Medaillenplatz aus: "Vielleicht komme ich unter die ersten zwanzig." Immerhin 240 Höhenmeter summieren sich auf der Halbmarathonrunde über aßelheim, Grünstadt, Kleinkarlbach und wieder zurück.

Sebastian Harz konnte als Dritter ebenfalls unter 3:30min/km-Schnitt bleiben und hatte nach 1:12:38 einen soliden Vorsprung von fast drei Minuten auf Thomas Wittwer vom TV Hauenstein. Mit 1:19:47 schaffte dessen Vereinskamerad Wolfgang Seibel in der M50 den Sieg und mit dem 10. Platz bei den Männern auch die letzte Zeit unter 1:20 Stunden.

Medaillen-Garderobe - auch die sportliche Leiterin Dr. Ute Turznik (Bild mitte) begrüßt die mit sich zufriedenen Zieleinläufer

Gladys Kiprotich aus Kenia lag nach acht Kilometern auf Gesamtrang sieben. Diesen Rang hatte sie auch im Ziel. Dabei hatte sie ein paar Männer wieder vorbei ziehen laßen (müssen). Sie klagte über Probleme, die in Sichtweite des Zielbanners auftraten und ihren Vorwärtsdrang stoppte. Nach 1:17:09 h querte sie als Siegerin die Zeitmessung und konnte die Streckenrekordprämie kassieren. Zulässig ist es, weniger schnell als möglich ins Ziel zu laufen. Sollte Gladys Kiprotich den Spielraum für einen erneuten Angriff auf die 100 Euro Streckenrekordprämie in zwei Jahren "künstlich" vergrößert haben? Es bleibt Spekulation, denn um nur die alte Bestmarke von 1:18:18, ihrer Landsfrau Veronica Cheboi aus der letzten Austragung, zu verbessern, hätte sie noch einen Moment auf dem Trottoir Platz nehmen können.

Gerade vor einer Woche Deutsche Halbmarathonmeisterin in der W45 geworden, läuft Josefa Matheis aus Eisenberg beim MDW Halbmarathon auf Platz 2 Halbmarathonsiegerin wird die Kenianerin Gladys Kiprotich in neuer Streckenrekordzeit HM 4. wird Eva Katz vom TV Hatzenbühl

Für Josefa Matheis von der TSG Eisenberg blieb als Zusatz die Prämie für die schnellste Läuferin der Pfalz. Eine Woche nach ihrem Titelgewinn (1:22:02) in der W45 bei den nationalen Halbmarathonmeisterschaften lief sie erneut in 1:23:27 auf dem hügeligen Kurs ein klaße Zeit. Die DM-Titelkämpfe waren ihr wichtig, sonst wäre sie Marathon gelaufen. Wenigstens den Halben wollte sie sich aber nicht entgehen laßen. Die Ergebnisausbeute war optimal. Ihre Halbmarathon Bestzeit ist aus dem Jahr 2002 (1:19:59). Im etwas angestaubten Porträt im LaufReport wird sie bereits als die Weinstraßen-Königin bezeichnet.

Bei der Premiere 1998 wurde sie Dritte, 2000 war sie nicht am Start. Von 2002 bis 2006 wurde sie jeweils Zweite in 2:55:19, 2:55:41 und 2:58:00. Zweite wurde sie auch 2008 über Halbmarathon (1:24:23) und Dritte 2010 in 3:00:56 wieder auf der vollen Distanz. Was für eine Serie. Wie Matthias Hecktor lässt auch sie sich die Gelegenheit der Senioren-Weltmeisterschaft beim Hundseck-Berglauf nicht entgehen. Auch wenn sie Berge schlecht hoch kommt und keine Bergläuferin ist. Sie startet gern bei Meisterschaften, und eine internationale vor der Haustür findet sie so verlockend, dass sie bereits seit Wochen gezielt ihr Training auf Berglaufen ausgerichtet hat.

Die Polin Wioletta Uryga, der Altersklaße W40 angehörend, läuft auf Platz 3 im Halbmarathon Gelbe Nummer = Halbmarathon. Die 5. Birte Bannert (3058) hinter der 6. Judith Ziersch (3036) und der 7. Beate Ambacher

Aus der polnischen Partnerstadt von Bad Dürkheim kommt die Drittplatzierte. Wioletta Uryga aus Kluczbork lief 1:25:21 und konnte sich zusätzlich den Siegerwein in der W40 abholen. Eva Katz vom TV Hatzenbühl versüßte sich mit ihrer Flasche für den W35 Sieg den vierten Gesamtrang in 1:27:48. Der 12 Rang wird Grethe Thaysen in Erinnerung bleiben, denn er brachte ihr den Sieg in der W50. In 1:38:55 schlug die Dänin, langjähriges Mitglied des TV Rheinau und längst in der Rhein-Neckar-Metropolregion heimisch, die Bronzemedaillen-Gewinnerin von Seoul Katrin Dörre-Heinig. Freilich wird Grethe Thaysen diese vermeintliche Überlegenheit richtig einzuordnen wissen, denn Katrin Dörre-Heinig war eine Woche zuvor in Griesheim in 1:20:41 Deutsche Meisterin der W50 über Halbmarathon geworden.

An die Weinstraße folgte Dörre-Heinig der Einladung von Rolf Kley beim MDW doch einfach nur zum Spaß zusammen mit Constanze Wagner ein Trainingsläufchen über Halbmarathon zu absolvieren. So kam es, dass die Olympionikin mit einer Marathonbestzeit von 2:24:35, die dreimal den zur gleichen Zeit stattfindenden London-Marathon gewinnen konnte, mitten im Halbmarathonfeld durch die Pfälzer Weinberge joggte und mit Lauflust nach 1:48:10 nun die zweite Frauenergebnisseite anführt (9. W50). Vor ihr finishte Eleonore Fischer vom LC Bad Dürkheim in 1:46:19 als W60-Siegerin.

Über die Teilnahme der einzigen deutschen Olympiamedaillen Gewinnerin im Marathon (Bronze) Katrin Dörre-Heinig (5241) freute sich OK-Chef Rolf Kley besonders. Eine Woche nach ihrer erfolgreichen Titelverteidigung bei der Deutschen Halbmarathon Meisterschaft in der AK W50, lief sie an der Weinstraße - aber nur zum Genuss wie man sieht. Anmerkung am Rande: am selben Tag wie der 8. MDW fand auch der London Marathon statt, den Katrin Dörre-Heinig 3mal gewann. Begleitet wurde sie von LaufReporterin Contanze Wagner, die im Jahr 2000 an der Deutschen Weinstraße auf der Marathondistanz siegte Nachdem sich die 2000 Halbmarathonläufer vom gemeinsamen Feld verabschiedet haben, können sich die Marathonläufer auf der Weinstraße ausbreiten

Insgesamt zählte man beim Halbmarathon 1.961 Zieleinläufe und übertraf damit die Zahl aus der 7. Austragung um knapp 200. Allerdings hatte die Organisation auch mehr zum Start zugelaßen. Doch in der Summe bewegt man sich am Limit und die Bemühungen um Zuwachs beschränken sich auf eine Verlagerung auf den Marathon. Mit 495 Höhenmetern ist die lange Distanz aber ein harter Brocken, der gerade jenseits des Halbmarathons bis zum 30. Kilometern so manchem den Zahn zieht. Dabei ist schon die erste Hälfte deutlich profilierter als der offizielle Halbmarathon. Die Ortschaften tragen spürbar zu Recht den Zusatz am Berg. Erholen konnte man sich von Leistadt hinunter nach Bad Dürkheim. Hier war der Kurpark diesmal leider wegen Baumaßnahmen ausgespart. Bestenlistenfähig vermessen waren die Strecken aber auch 2012. Hinter Herxheim am Berg geht es wellig ins Ziel, dabei werden 50 Meter an Höhe verloren, aber es geht auf und ab.

Mit einem lockeren Eindruck machte sich Charles Torotich an den Schlussakkord. 1:13:28 zu 1:13:49 wird man ihm später für die beiden Hälften notieren. Vitaliy Yashchlik, der die erste Hälfte gleichauf lief, büßte auf der zweiten Hälfte zweieinhalb Minuten ein. Schlimmer erging es Martin Schönberger, der nach 1:17:48 vom dritten Rang auf den vierten Platz zurückfiel, da er die zweite Hälfte in 1:26:12 praktisch in eine andere Liga abgestiegen war. Am Sieg von Charles Torotich in 2:27:20 h war kaum zu rütteln, wenn auch er letztendlich Wirkung zeigte. Einem Angriff etwas entgegen setzen zu können, das demonstrierte er überzeugend. Jedenfalls lief Yashchlik in 2:29:33 als Zweiter durchs Zieltor, ohne nochmals anzugreifen. Bestand hat seit der Premiere der Rekord von Johana Mutysia (Kenia) mit 2:24:42 h.

Marathonsieger wird der Kenianer Charles Torotich Vitaliy Yashchlik wird 2. Hans-Jörg Dörr vom TV Hatzenbühl läuft als bester Deutscher auf Platz 3

Das beste nationale Finale spülte Hans-Jörg Dörr vom TV Hatzenbühl auf Rang drei vor. In 2:43.51 h ließ er sich die Möglichkeit nicht entgehen, Schönberger zu überspurten, für den 2:44:01 h gestoppt wurden. Hans-Jörg Dörr war äußert zufrieden. Er hatte sich das Rennen richtig eingeteilt und es lief gut bis zum Schluss. "Der Wind war giftig, aber den hatten ja alle", gestand der zweifache Familienvater, der auf dem Abschnitt von Herxheim am Berg nach Dackenheim auch noch hinter Dr. Stefan Hinze lag, seinem direkten Kontrahenten in der M45 und in der Pfalzwertung. Nach 35 Kilometern zog Dörr an Hinze vorbei. Am Ende kam Stefan Hinze als Sechster in 2:46:28 h ins Ziel. Fünfter wurde der Franzose Bernard Buffet, der in 2:45:34 h in der M40 siegte.

Marathon 4. wird Martin Schönberger Dr. Stefan Hinze wird 6. Schnellster "Weinläufer"?: Peter Bog von Weingut Becker Runners läuft auf Platz 17 Der Franzose Bernard Buffet wird 5.

Auf Rang sieben folgte Dr. Christian Dörr in 2:52:23 h. Mit einem lachenden Augen registrierte er den M35-Sieg und dass er als Bester des Landkreises ein Preisgeld kassierte. Doch fand er es auch bedauerlich, dass es keine Besseren in der Region gab, denn er trainiert nur noch maximal 50 Wochenkilometer und ist ganz auf die Familie und den Beruf fixiert. Aber geändert hat sich eigentlich nichts. Waren 2010 15 Männer unter drei Stunden geblieben, gelang dies nun 16 Herren der Schöpfung. Knapp scheiterte Hartmut Seele von der LG Rüsselsheim als M50-Sieger in 3:02:31 h. Auf Rang 20, also zwei Plätze dahinter, folgte bereits M55-Sieger Karl Berndstrotman (SuS Olfen) in 3:06:38 h. Dr. Bernd Juckel von der SG Neukirchen-Hülchrath zeigte in 3:16:25 h welche Leistung ein M60er abliefern kann.

Michael Dostal Geschäftsführer des LEO, dem Freizeitmagazin der "Rheinpfalz" und Initiator der Winzerstaffel, bei der 42 Winzer jeweils einen Kilometer liefen, rannte bei seinem 5. Marathon erstmals mit 3:57:51 unter 4 Stunden

Bei den Frauen lieferten sich Prisca Kiprono und Eve Rauschenberg einen erbitterten Kampf um den Sieg. In Bad Dürkheim konnte die als Mitfavoritin gehandelte Eve Rauschenberg auf die enteilte Kenianerin auflaufen. Die hatte vielleicht etwas schnell begonnen. Entschieden war damit aber längst noch nichts, denn fast 15 Kilometer sah man das Gespann nun Seite an Seite. Erst nach 37 Kilometern konnte sich Eve Rauschenberg langsam lösen. Vor allem bergab hatte die Pfälzerin Vorteile. Auftrieb gab ihr auch als sich die Afrikanerin nach hinten orientierte. Im Ziel war die Freude groß. In 2:51:34 h, nur knapp hinter dem 10 Jahre alten Streckenrekord der Polin Janina Malska (2:49:28), feierte man am Haus der Deutschen Weinstraße den erst zweiten deutschen Marathonsieg in der Geschichte des MDW. Nur Constanze Wagner war dies im Jahr 2000 in 2:54:55 h gelungen. Schon damals bekam sie von Ministerpräsident Kurt Beck einen Scheck über 3000 DM überreicht. Eve Rauschenberg konnte sich nun in Anwesenheit des Ministerpräsidenten nicht nur über 1500 Euro Siegprämie freuen, denn als beste Pfälzerin und Schnellste des Landkreises summierte sich ihr Salär auf 2.250 Euro und den Siegerwein für die AK W35.

Eve Rauschenberg vom LC Haßloch und Prisca Kiprono aus Kenia liefern sich ab km 23 ein Duell um den Sieg. Hinter den beiden Dr. Christian Dörr, der bestplatzierte Läufer aus dem Landkreis Bad Dürkheim 3. wird die in Kaiserslautern stationierte US-Amerikanerin Elissa Ballas Die zweitbeste Deutsche Dorothea Falkenstein vom TV Maikammer sichert sich neben dem 4. Platz auch den 1. Platz in der AK40

Nach 2:53:13 h kam Prisca Kiprono als Zweite ins Ziel. Sie hatte sich wacker durchgeschlagen. Dritte wurde die in Kaiserslautern stationierte US-Militärärztin Elissa Ballas in 2:59:40 h. Die aus Cleveland Ohia stammende 32-Jährige dürfte noch während ihres 2-jährigen Deutschland-Aufenthaltes ihre persönliche Marathonbestmarke von 2:54 h toppen. Waren 2010 fünf Frauenergebnisse unter 3:20 h gelistet, gelang es nun nur noch einer weiteren Teilnehmerinnen diese Zeit zu unterbieten. W40-Siegerin Dorothea Falkenstein vom TV Maikammer wurde Vierte in 3:11:10 h, während Andrea Groch von der TSG Kaiserslautern in 3:20:44 knapp an der Marke scheiterte. Hinter Sandra Ricke (3:22:24 - TSV Korbach) folgte auf Rang sieben mit Christiane Buxton aus Reutlingen die W45-Beste in 3:27:53 h. 3:45:08 brachten Silvia Rusche (SuS Olfen) den Sieg in der W50. Nimmt man die Nettozeiten, schafften 41 Frauen den Marathon unter vier Stunden.

Der Kenianer Charles Torotich läuft nach 2:27:20 h als Erster am Haus der Deutschen Weinstraße in Bockenheim ins Ziel Eve Rauschenberg vom LC Haßloch siegt beim
8. Marathon Deutsche Weinstraße in 2:51:34 und schlägt die Kenianerin Prisca Kiprono dabei um 99 Sekunden

Eve Rauschenberg taucht 2006 erstmals in der MDW-Chronik auf. Damals wurde sie Fünfte. Es war erst ihr zweiter Marathon. Zwei Jahre später lief sie auf den zweiten Platz und blieb erstmals unter drei Stunden. Vielleicht war die Erwartung zu groß, aber 2010 lief es nicht gut und sie landete wieder auf Rang 5. Ihre Marathon-Bestzeit lief sie 2011 in Kandel, wo sie in 2:49:34 beim Bienwald Marathon siegte. Für den MDW hatte sie sich dieses Jahr speziell mit bergintensiven Trainingseinheiten vorbereitet, hatte auch noch einen weiteren Marathon im Frühjahr geplant bzw. in petto falls der MDW in die "Hose" gehen sollte. Nun wird sie wohl eher wieder im Herbst nach einem Marathon Ausschau halten um ihre Bestzeit anzugreifen.

Erster Kreisbeigeordneter Erhard Freunscht, Ministerpräsident Kurt Beck und MDW- Organisator Rolf Kley von der Kreisverwaltung Bad Dürkheim freuen sich mit Eve Rauschenberg über ihren Marathonsieg Katrin Dörre-Heinig bedankt sich bei Rolf Kley mit ihrem Buch "Leidenschaft Marathon" für einen rundum angenehmen Lauftag an der Deutschen Weinstraße - ob Rolf Kley nun auch zum Läufer wird?

Es gab eine Reihe weiterer nennenswerter Altersklaßenergebnisse, die hier keine Erwähnung fanden. Ein Ausnahmeresultat wie es der London Marathon verkünden konnte, mit dem Altersklaßenweltrekord von 7:49:21 h des 101 Jahre alten Fauja Singh freilich sucht man in der Liste vergebens. Man kann nur gratulieren, auch wenn Zweifel am genauen Geburtsdatum bleiben. Wer Fauja Singh persönlich erleben konnte, dem bleibt nur Bewunderung für diesen Inder, der in stoischer Gelaßenheit den enormen Medienrummel erträgt, der unmittelbar auf der Ziellinie einsetzt.

Beim 8. Marathon Deutsche Weinstraße freute sich OK-Chef Rolf Kley die Grande Dame des Marathons, Katrin Dörre-Heinig präsentieren zu können. Wie wäre es 2014 mit einem 103-Jährigen Marathonläufer, den dann Landrätin Sabine Röhl bei bester Gesundheit empfängt? Ein Traum, dessen zweiter Teil sich hoffentlich erfüllt.

Die Siegerehrungen fanden unter einem Foto mit den besten Wünschen für eine baldige Genesung für Landrätin Sabine Röhl statt

Das Festzelt war auch am Sonntag proppevoll. Nur schwer trennt man sich aus dem Leininger Land und von der Pfälzer Lebensart. Für den 9. MDW sollte sich das Organisationsteam ruhig als Ziel 1000+ Marathonfinisher vornehmen. 2006 waren es schon 920 und trotz Trends und immer neuer Mitbewerber bleibt festzuhalten: Qualität zahlt sich aus. Jetzt muss nur die Erinnerung wach gehalten werden an das Erlebte, bis 2014. Gar nicht so leicht. 2010 beherrschte Eyjafjallajökull die Berichterstattung. Hand aufs Herz, wer dachte noch an den gesperrten Lauftraum beim letzten Marathon Deutsche Weinstraße?

8. Marathon Deutsche Weinstraße
Halbmarathon
Frauen
Männer
1
Gladys Kiprotich Kenia 1:17:09 1 Dickson Kurui Kenia 1:09:33
2
Josefa Matheis TSG Eisenberg 1:23:27 2 Matthias Hecktor TUS 06 Heltersberg 1:11:59
3
Wioletta Uryga Polen 1:25:21 3 Sebastian Harz Deutschland 1:12:38
4
Eva Katz TV Hatzenbühl 1:27:48 4 Thomas Wittwer TV Hauenstein 1:15:26
5
Birte Bannert Deutschland 1:33:07 5 Christian Klaproth TV Hechtsheim 1:15:57
Marathon
1 Eve Rauschenberg LC Haßloch 2:51:34 1 Charles Torotich Kenia 2:27:20
2 Prisca Kiprono Kenia 2:53:13 2 Vitaliy Yashchlik   2:29:33
3 Elissa Ballas USA 2:59:40 3 Hans-Jörg Dörr TV Hatzenbühl 2:43:51
4 Dorothea Falkenstein TV Maikammer 3:11:10 4 Martin Schönberger Deutschland 2:44:01
5 Andrea Groch TSG Kaiserslautern 3:20:44 5 Bernard Buffet Frankreich 2:45:34

Roter Cuvée und Weißburgunder

Freunde des guten Pfalzweins, die gleichzeitig begeisterte Marathonläufer sind, durften sich freuen: Das Weingut Ökonomierat Holstein aus Kindenheim, einem Nachbarort von Bockenheim, hatte wieder 5000 Flaschen vom so genannten "Marathon-Wein" auf Flaschen gezogen und gespendet.

Nicht nur auf die Siegerinnen und Sieger in den verschiedenen Disziplinen am Tag des "8. Marathon Deutsche Weinstraße" (mit Halbmarathon), sondern alle Starterinnen und Starter bekamen einen Tropfen. Es handelte sich um einen roten Cuvée Marathon (Dornfelder/ Spätburgunder). Die Sieger erhielten zusätzlich als Weinpräsent einen 2011er "Kindenheimer Vogelsang" Weißer Burgunder Spätlese trocken.

Thilo Holstein mit der typischen Handbewegung. Den MDW begleitet er auf seinem schweren Motorrad hautnah mit einem Medienvertreter-Sozius Winzer Thilo Holstein spendet Marathon- und Siegerwein Zum Wohl - Die Pfalz

Winzer Thilo Holstein, der sich seit Jahren beim Weinstraßen-Marathon engagiert, ist wieder einmal stolz auf seine beiden Weine: "Das sind echte Pfälzer Weine, die alles haben, was wir uns unter Pfalz und Wein vorstellen." Wenn auch noch etwas jung, so laßen sie sich auch noch ein bisschen lagern und werden reifen. Allerdings sind sie auch jung zu trinken: Der Weiße Burgunder eignet sich zu einem schönen Spargelessen, den Roten können sich die Sportlerinnen und Sportler auch bis Herbst aufheben, wenn Wildzeit ist.

Im Familienbetrieb mit Tradition und Trend wird seit 1959 Wein in Flaschen abgefüllt. "Unser Motto ist stets geblieben: soviel Eingriff in die Natur wie nötig - so wenig wie möglich!" Aus 17 Rebsorten erzeugt das Weingut 33 Weine, von trocken bis süß und von Weiß- über Weißherbst bis Rotwein.

Noch ein Foto mit der Grande Dame des Marathon Katrin Dörre-Heinig (5241) und schon schwingt sich Thilo Holstein auf sein Motorrad um hautnah das Marathonerlebnis Deutsche Weinstraße mit einem Medienvertreter zu begleiten

"Die 0,5 Promille Grenze hat dem Schnaps den Garaus gemacht. Schnaps zu erzeugen lohnt nicht mehr. 25 Prozent der geernteten Traube ist heute Abfall", belehrt Thilo Holstein, der sich im EU-Forschungsprojekt "Sustavino" für Nachhaltigkeit im Weingut engagiert. "Den Ablauf verbessern, von der Traubenannahme bis zum fertigen Produkt, und das unter Umweltgesichtspunkten." Mehr dazu unter www.sustavino.eu

Über einen Besuch des Weinguts freut sich die Familie Holstein sehr. Nicht nur für Weinkenner sind die Fakten des süffisanten Alltags interessant. Und münden sie in einer lebenslangen Geschäftsverbindung, umso besser. Bitte vorher anmelden. Kontakt und Details siehe www.weingut-holstein.de

Bericht und Fotos von Constanze & Walter Wagner

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