8. Marathon Deutsche Weinstraße im LaufReport wird präsentiert von

30.3.2014 - 9. Marathon Deutsche Weinstraße - mit Halbmarathon

Die Deutsche Weinstraße im Marathonfieber

von Constanze & Walter Wagner

Die 9. Austragung des Marathons an der Deutsche Weinstraße mit Halbmarathon stand ganz unter dem Eindruck des sommerlich-sonnigen Wetters. Was Zuschauer freute und Ausflügler in Scharen lockte, war den meisten aktiven Teilnehmerinnen und Teilnehmern dann doch etwas zu warm. Was routiniert von Ok-Chef Rolf Kley und seiner Mannschaft organisiert wird, war für den Landrat des Landkreises Bad Dürkheim Hans-Ulrich Ihlenfeld eine Premiere. Seit einem Jahr im Amt begnügte er sich mit der Teilnahme an der Winzerstaffel. Ob es in 2 Jahren beim 10-Jahrjubiläum zum Halbmarathon reicht, das bezweifelt er aber derzeit noch. Da wäre wohl eine Zwischendistanz besser. Vielleicht eine Anregung an die Organisation. Der Landrat war aber nach eigener Aussage sehr angetan und hochzufrieden. Ihm gefällt, dass die Teilnehmer gern in die Region kommen und die hohe Qualität der Veranstaltung.

Sportlich eröffneten die Bambini den 9. Marathon Deutsche Weinstraße am Samstagmittag. Einige nutzten sogleich den schweißaufsaugenden Faktor des Multifunktionstuchs. Eines der vielen Geschenke, die es für die Kinder gab "Wein" und "Marathon" sind die Sinnbilder, um die sich alles beim Marathon Deutsche Weinstraße dreht. Auch ein Staffellauf für Winzer, Weinhoheiten und VIP-Persönlichkeiten der Weinstraße über 42 Kilometer wird geboten. Dabei wird nach jedem Kilometer eine "Rebknorze" als Staffelstab weitergegeben. Beim 9. MDW eröffneten Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (rechts) und sein Amtskollegen Andreas Heller aus dem Saale-Holzland-Kreis die Winzerstaffel und liefen den ersten Kilometer gemeinsam

Die Besonderheit des MDW ist der 2-Jahresrhythmus. Da überlegen sich die Anhänger gleich zwei Mal ob sie auf den Start verzichten. Die Anmeldezahlen stimmten das Organisationsteam zuversichtlich. Der Traum von über tausend Finishern beim Marathon, erfüllte sich aber nicht. Zu viele buchten fliegend auf der Strecke zum Halbmarathon um, dazu reihten sich einige Aussteiger, die das Ziel überhaupt nicht erreichten. Es gab zwar bei allen Bewerben Zuwächse gegenüber der letzten Veranstaltung 2012, doch die Tausendermarke auf der Königsdistanz zu erklimmen, das hat man sich dann doch für das Jubiläum aufgespart.

Mit insgesamt 3211 Finishern übertraf man die Zahl der 8. Auflage um knapp 10 Prozent. Auch beim Marathon mit 818 Finishern gab es ein Plus von 12 Prozent, obwohl man schon mit einer Stagnation marktüblich gelegen und zufrieden gewesen wäre. Dem Halbmarathon verhalfen die abgebrochenen Marathonis wieder zu einer erstklassigen Erfolgsquote von beinahe 100 Prozent. Nur um 9 liegen die 2089 Finisher und die Gestarteten auseinander.

Am Haus der Deutschen Weinstraße fällt der Startschuss für das einzigartige Erlebnis - Läufer erobern die Deutsche Weinstraße

Dass auch sportlich neue Regionen erreicht wurden, dafür sorgten zwei Afrikaner. Über Marathon siegte Yonas Kinde aus Äthiopien mit Streckenrekord in 2:23:47 h und löste damit endlich den Premierensieger von 1998 Johana Mutysia ab, der den kupierten Kurs in 2:24:42 h schaffte. Für den zweiten Streckenrekord zeichnete der Kenianer Dickson Kurui verantwortlich, der den Halbmarathon in 1:07:38 h dominierte. Den Damen gelang eine Verbesserung der Rekordzeiten nicht, wenngleich Prisca Kiprono (Kenia) in 2:50:24 h nur 56 Sekunden über der Zeit von Janina Malska aus dem Jahr 2002 lag. Den einzigen deutschen Sieg steuerte Tanja Schweikhard vom TV Hennweiler bei. In 1:24:39 war sie schnellste Halbmarathonfrau. Der Rekord der Kenianerin Gladys Kiprotich von 1:17:09, Siegerin 2012, war aber außer Reichweite.

Josefa Matheis (TSG Eisenberg) bekannt auch als Weinstraßen-Königin, war sie doch bis auf das Jahr 2000 bei allen Weinstraßen Marathons dabei. Bei der Premiere 1998 wurde sie Dritte, von 2002 bis 2006 wurde sie jeweils Zweite in 2:55:19, 2:55:41 und 2:58:00 und Dritte 2010 in 3:00:56. Über Halbmarathon wurde sie Zweite 2008 und 2012 (1:24:23 und 1:23:27). Heute ließ sie es nach längerer Verletzungspause etwas ruhiger angehen und lief lange in Begleitung von Ehemann Ralf in 1:34:26 Stunden die Halbmarathonstrecke Erneut folgte Katrin Dörre-Heinig (rechts) der Einladung von Rolf Kley beim MDW zusammen mit Constanze Wagner einen Trainingslauf über Halbmarathon zu absolvieren. Katrin Dörre-Heinig blickt auf eine einmalige Weltkarriere zurück: drei Teilnahmen an Olympischen Spielen, Bronzemedaille in Seoul, drei Siege in Folge beim London Marathon und Frankfurt Marathon. Wie bereits 2012 genoss sie den Lauf an der Deutsche Weinstraße gemeinsam mit LaufReporterin Constanze Wagner, die im Jahr 2000 beim MDW in 2:54:51 h siegte

Im Halbmarathon komplettierten Sabine Schmitt aus Mainz in 1:25:59 und Stephanie Pummer für das Team Seelandmarathon in 1:26:53 die Besetzung der Podiums. Bei den Männern waren es Jonas Lehmann vom TUS Heltersberg in 1:10:04 sowie Solomon Amdebirhan (ETH) in 1:12:27.

Bei den Frauen freuten sich Anne Staeves von der LG Trampeltier mit 3:30:34 und Andrea Groch von der TSG Kaiserslautern in 3:31:54 über die gut dotierten Plätze 2 und 3. Schwieriger war es bei den Männern ein gut gefülltes Kuvert nach dem Marathon in Empfang nehmen zu dürfen. Hinter dem Rekordsieger war mit Richard Chepkwony in 2:25:01 die zweite Börse sicher. Marco Sturm von SWC Regensburg konnte in persönlicher Bestzeit von 2:29:08 den dritten Rang behaupten.

Bis zur Marathonweiche bei 8,7 Kilometern füllen Marathon- und Halbmarathonläufer die Deutsche Weinstraße Seite an Seite. Auf dem linken Foto Michael Dostal (3588), verantwortlich für das "Freizeitmagazin LEO" und André Kossmann von "Kossmann Lauf-Design" (5300), die den Halbmarathon unter ihre Füße nahmen. Gemeinsam organisierten sie mit "Lauf-Lust" ein Vorbereitungsangebot zum Marathon, eine Aktion um Spaß am Laufen zu finden

Doch Sieg und dotierte Ranglistenplätze interessiert nur wenige des großen Startfeldes. Gut und gesund ankommen, vielleicht eine ganz persönliche Zeitvorgabe erreichen, ist vorrangig. Entsprechend ist auch die fliegende Ummeldung möglich. Wer sich nicht so fühlt, mit einer aufkommenden Verletzung kämpft, oder zu wenig Vorbereitungskilometer hatte, der kann mit einer Marathonstartnummer noch bei Kilometer 8,7 zum Halbmarathon umsteigen. Dass die zu erwartende aufkommende Wärme zudem das Umsteigen anregte, ist anzunehmen. Allerdings treibt auch das frühe Erreichen des Teilnehmerlimits beim Halbmarathon einige zur dann noch möglichen Marathonmeldung. Es gibt also nicht nur spontane Wechsel.

Mit Marathonnummern waren auch ein paar Eliteläufer ausgestattet, mit deren Halbmarathonteilnahme nicht alle an der Spitze gerechnet hatten. Dagegen ist auch kein Kraut gewachsen, es sind eben alle zu beachten, die schnell starten, ohne Rücksicht auf die Meldung. Zu einer Vermengung kam es auch durch kurzfristige Ummeldungen, heißt Startplatzweitergaben. Diese sind möglich, eine zu begrüßende Serviceleistung der Organisation. Ein Problem bei Veranstaltungen, die keine Ummeldungen zulaßen, ist, dass dennoch mit weitergegebener Nummer gestartet wird und dabei weder auf Altersklaßenwertung noch auf die geschlechtsbezogene Rangierung Rücksicht genommen wird. Das Ergebnis ist dann nicht selten die berühmte Glanzleistung einer Frau mit Bart.

In der City von Grünstadt gibt es Zuspruch für die Seele und Stärkung für den Leib

Soweit hatte man also an der Weinstraße die Katze im Sack, doch mit der Rangliste waren längst nicht alle zufrieden. Dass nach den Internationalen Wettkampf-Regeln (IWR) sich der Rang anhand der Einlauffolge ergibt, ist im Prinzip eine Vorschrift, die es einzuhalten gilt. Nettozeiten dürfen zwar bekannt gegeben werden, sind jedoch nie offizielles Ergebnis. Soweit die IWR, doch in der Praxis wird diese Regel unterwandert und zwar variantenreich. Ein Bruch, je nach Veranstaltungsgröße nach Platz 10 oder Rang 100 bei Männern bzw. Rang 30 bei den Frauen, sind gängig. Mitunter ist im Übergang eine kosmetische Maßnahme bei den Sekunden erforderlich. Da der Start unterm Dach des Hauses der Deutschen Weinstraße auf breiter Straße erfolgt und zügig sich alle gleichzeitig in Bewegung setzen, schien der Organisation die Einhaltung der IWR Regel 164 Absatz 2 sowie die Bestimmungen zur Transponder-Zeitmessung in der Regel 165 geboten. Dass dies an beiden Tagen kontrovers diskutiert wurde, ist in Deutschland genauso üblich, wie die selbstverständliche Akzeptanz der "Gun-Time" in anderen Ländern.

Lang schlängelt sich das Läuferfeld durch die Weinberge

Dass von Verbandsseite auch an teils unsinnigen Regeln festgehalten wird, deren Verstöße aber toleriert werden und folgenlos bleiben, ist bekannt. Etwa die Verwendung technischer Geräte wie iPods oder von Startnummernbändern. Auch die Verpflegungsannahme außerhalb der ausgewiesenen Versorgungszonen müsste geahndet werden. Veranstalter reagieren meist erst auf offizielle Einsprüche und halten dann am Regelwerk fest. Besser wäre es, die Wettkampfbestimmungen alltagstauglich zu gestalten und die dann auch verbindlich anzuwenden. Der akute Zustand, schanzt den Veranstaltern die Rolle des Buhmanns zu, auch deshalb, weil man sich im Freizeitvergnügen nicht auch noch Regeln unterwerfen will, die man sowieso nicht kennt. Oder ist etwa die Kleiderordnung bekannt, Regel 143: Die Wettkämpfer müssen bei allen Wettkämpfen saubere Kleidung tragen, die im Schnitt und in der Art, wie sie getragen wird, nicht anstößig ist. Sie muss aus einem Material gefertigt sein, das auch in naßem Zustand nicht durchsichtig wird. Selbstverständlich lässt so eine Regel Fragen offen. Ist diese mit Startschuss aufgehoben, da sonst so mancher Crosslauf mit einem Kleiderwechsel einhergehen müsste?

Veranstalterrummel beim Marathon Deutsche Weinstraße. Pressemotoradfahrer Uwe Neunzling bestaunt hier den Organisationschef des Formel 1 schnellen Hockenheimring-Laufs Oskar Stephan. 9 Läufer beim 9. MDW waren unterwegs von der ASG Tria Hockenheim, davon liefen 8 den Marathon. Oskar Stephan, Nathalie Klein (898) und Cornelia Lang liefen gemeinsam nach 5:02:20 h am Haus der Deutschen Weinstraße ins Ziel Während der Macher des Bottwartal Marathons Gerhard Petermann alleine, aber in 3:21:53 h dafür deutlich schneller unterwegs war

Halbmarathon

Doch zurück zum Rennen. Den Lindwurm, der sich durch das Straßendorf Bockenheim schlängelte, führte sogleich Oliver Hoffmann an. Als Betreuer kenianischer Berufsläufer übernahm er eine vakante Startnummer und erlaubte sich ein "Trainingsläufchen" mit taktischer Variante. Mit seinem Blitzstart sorgte er für ein hohes Anfangstempo und wollte damit sogleich Gegner seines Teams aus der Reserve locken. Dies gelang, denn als Vierter über Halbmarathon in 1:13:23 h durfte er sich über 75 Euro Preisgeld freuen und mehr noch über seinen Athleten Dickson Kurui, der als Sieger in Rekordzeit insgesamt 600 Euro einspielte. Oliver Hoffmann, (TSV Kirchhain), war als Tempomacher von Anna Hahner im Oktober beim BMW Frankfurt Marathon in 2:28:51 Stunden Hessischer Marathonmeister geworden. Edelhase für Frauen ist sein lukratives Geschäft, so wird er am kommenden Sonntag die Frauenspitze beim Brighton Marathon führen. Eigene Ambitionen stellt er hinten an, auch beim Metro Group Marathon in Düsseldorf wird er ganz im Dienst von Nina Stöcker stehen und bereits kurz darauf beim Haspa Marathon Hamburg für Katharina Heinig das Tempo machen. Beim Lanz Hou Marathon in China, einem Einladungsrennen, könnte er evtl. auf eigene Rechnung starten, das allerdings auf einer Höhe von 1500 Metern, aber dotiert bis Platz 20.

Jonas Lehmann (TuS 06 Heltersberg) wird bei seiner Premiere an der Weinstraße 2. im Halbmarathonrennen Dickson Kurui aus Kenia gewinnt und verbessert den Halbmarathon Streckenrekord Sabine Schmitt nutzte den Besuch ihrer Eltern im Nachbarort für ihre 1. Teilnahme und lief auf Platz 2 im HM Auch das erste Mal dabei und gleich gewonnen - Tanja Schweikhard vom TV Hennweiler

Dickson Kosgei Kurui kam zwar nicht in den Bereich seiner persönlichen Bestzeit, aufgestellt 2012 beim Paderborner Osterlauf in 1:03:10 h, doch ist die Strecke an der Weinstraße laut Katrin Dörre-Heinig schwer. Wie Kurui, der bereits 2012 in Bockenheim ganz oben auf dem Siegertreppchen stand, hielten die Anforderungen aber auch nicht die Marathon-Bundestrainerin von einer erneuten Teilnahme ab. In seiner Vita hat Kurui bereits Halbmarathon Siege internationaler Läufe in Lausanne, Frankfurt und Altötting. Auch beim Dresdner Citylauf war er vor zwei Jahren Erster und wiederholte vor einer Woche dort den Sieg. Dickson Kurui ist in Marakwet geboren und wohnt in Eldoret. Seine PB über 10 km von 29:02 h lief er 2012 in Hamburg. Bis zu seinem nächsten Halbmarathon bleibt ihm eine Woche, dann startet er in Bratislava.

Ein Höhepunkt des Marathon Deutsche Weinstraße 2014. In Bad Dürkheim führt die Strecke durch die blühende Erlebnislandschaft im Kurpark entlang der gerade renaturierten Isenach

Nach 10 Kilometern lag Jonas Lehmann vom TuS 06 Heltersberg nur 11 Sekunden hinter dem schnellen Kenianer, der diese Marke in 32:30 passiert hatte. Der 24 Jahre alte Saarländer hielt die Position und war sich sicher, im Flachen wäre er Bestzeit gelaufen, die steht aber weiterhin bei 1:09:33 h und stammt vom Trierer Stadtlauf 2013. Dabei birgt der MDW für den Sieger des Pfälzer Berglaufpokals von 2012 und 2013 keine unlösbare Aufgabe, wie die 1:10:04 h des Zweitplatzierten belegen. Solomon Amdebirhan untermauert dies mit einem äthiopischen Platz 3 in 1:12:27 h. Er war anfangs mit dem späteren Sieger vorne weg gerannt. Erst nach etwa vier Kilometern bei aßelheim konnte Jonas Lehmann auf den Äthiopier aufschließen, der zu Kurui eine Lücke reißen ließ. Lehmann wähnte sich in aussichtsreicher Position, den vermeintlich führenden Marathonläufer Kurui hatte er auch noch im Blick. Er nahm also sogleich wahr, wenn auch etwas irritiert, als der an der Weiche zur halben Distanz abbog. Jonas Lehmann versuchte nun die Lücke zu schließen, doch legte Kurui noch einmal zu.

Stadt-Kunst und Lauf-Freude im Bad Dürkheimer Kurpark

In Jonas Lehmanns Planung stehen wieder der Pfälzer Berglaufpokal, den Donnerberglauf und den Nanstein Berglauf hat er bereits gewonnen, nun folgt am Samstag der Rockie-Mountain-Lauf in Rockenhausen. Bei den Deutschen Berglauf Meisterschaften rechnet er sich mit der Mannschaft vom TuS Heltersberg gute Chancen aus. Beim Trierer Stadtlauf am 29. Juni könnte es dann eine neue Halbmarathonbestzeit geben. Und den ganzen Marathon Deutsche Weinstraße? Halbmarathon bleibt seine längste Distanz.

Als Sechster lief Wolfgang Seibel in 1:18:09 h zum M50-Sieg. Nur sieben Zeiten unter 1:20 h wurden erfasst. 43 Läuferinnen und Läufer blieben unter 1:30 Stunden.

Dem Park schließt sich unmittelbar das nach einem Brand neu errichtete 333 Meter lange und rund 18 Meter hohe Gradierwerk an, in dem das Salzwaßer einer Heilquelle durch 250.000 Reisigbündel geleitet wird. Die Umgebungsluft dient zum Freiluftinhalieren den Kurgästen und zahlreichen Spaziergängern - und Läufern. Begleitet werden die Läufer auch hier noch von der Isenach

Kaum mehr als Geheimtipp dürfte Tanja Schweikhard vom TV Hennweiler gehandelt werden nach ihrem Halbmarathon Sieg beim Bienwald Marathon in Kandel. In persönlicher Bestzeit von 1:20:55 hatte sie sich Anfang März um über sechs Minuten verbessert. Nun startete sie erstmals beim (Halb-)Marathon an der Deutschen Weinstraße und überhaupt erstmals bei einem Halbmarathon mit Höhenmetern. In 1:24:39 h endete der Ausflug ins Ungewisse wiederum mit Platz eins. Dabei hatte die 27 Jahre alte Industriemechanikerin, die bei Jos. Schneider Optische Werke Kreuznach Objektive montiert, das Glück der Tüchtigen, dass sich in diesem Bewerb keine Berufsläuferinnen aufmachten um 500 Euro zu verdienen. Dass sie ihr Potential noch nicht ausgeschöpft hat, zeigen ihre Leistungssprünge, die sie auf ein begonnenes Trainieren nach Plan zurückführt. Im Vorjahr lief sie in 3:13:48 h in Mainz ihr Marathon-Debüt, verbesserte sich beim Hunsrück Marathon dann gleich auf 2:59:08 h, den sie gewann. Halbmarathon und Marathon, das sind ihre Lieblingsdisziplinen und in Mainz wird sie auch in diesem Jahr beim Gutenberg-Marathon über die volle Distanz starten.

Den positiven Einfluss auf Lunge und Bronchien, die den salzhaltigen Tröpfchen aus der Saline zugesprochen wird, nutzend wird der Rückweg nach Bockenheim angetreten

Aus Mainz kommt Sabine Schmitt, doch die läuft ihren Frühjahrsmarathon in Würzburg. Heute, das war für sie ein Familienfest, denn ihre Eltern wohnen quasi in Nachbarschaft zur Strecke. Vielleicht hatte sie sich die Anforderung deshalb schwerer vorgestellt. Bei einer persönlichen Bestzeit von 1:24:30 lag sie nun auf kupierter Strecke in 1:25:59 h nur 89 Sekunden drüber. Ihre Marathon Bestzeit ist 2:58 h und sie kann sich gut vorstellen 2016 den ganzen Marathon in Bockenheim zu laufen. Sabine Schmitt ist Kriminalkommissarin und hat ein zweites Hobby, Reiten. Dem Freizeitreiten zum Ausgleich ist sie trotz Laufsport treu geblieben.

Eine dritte Zeit unter 1:30 Stunden steuerten die Frauen bei. Mit Stephanie Pummer stellte das Team Seenlandmarathon die Drittplatzierte. In 1:26:53 h lieferte sie dieses Ergebnis ab, trotz des Einsatzes am Werbestand im Festzelt. Doch dieses Manko hatte auch Marco Sturm gut überwunden. Mit Jahrgang 1989 war Stephanie Pummer die Jüngste im Siegertrio. Als Vierte, wiederum mit 75 Euro belohnt - selbstverständlich gibt es in dieser Region der Pfalz zu jedem Anlass auch noch ein Weinpräsent - , führte Magin Day in 1:30:10 klar vor Landsfrau Amy Natalini, Fünfte in 1:32:50 h. Der MDW erfreut sich wie viele Pfälzer Läufe reger Teilnahme aus den USA, aufgrund der großen hier stationierten Verbände der amerikanischen Streitkräfte.

In Bad Dürkheim moderiert der Organisator des im Oktober stattfindenden Bad Dürkheimer Berglaufs Dr. Henning Schneehage und informiert fachkundig vom Laufgeschehen des 9. Marathon Deutsche Weinstraße Zwei Marathonläufer vom LC Bad Dürkheim bei Halbzeit in Bad Dürkheim: W65 Siegerin Renate Cöllen und der 3. der M75 Ludwig Mesel ... und wir dachten schon es gäbe keine kostümierten Läufer mehr - Alexandre Clop aus Frankreich und Gefolge recht ausgelaßen an der Deutsche Weinstraße

Die auf Rang 6 und 7 einlaufenden Pfälzerinnen Sabine Rankel (1:33:37) und Josefa Matheis (1:34:26) haben bereits unzählige Lorbeeren im Laufsport geerntet. Sabine Rankel hat kaum einholbare Berglaufsiege in Serie eingefahren, wurde dann von gesundheitlichen Prolemen ausgebremst. Matheis ist auch verletzungsgeplagt, zählt in der W45 zur nationalen Elite bis hin zum Marathon. Auf die Teilnahme beim Marathon Deutsche Weinstraße, wo beide auf vordere Platzierungen verweisen können, wollten beide nicht verzichten, wenngleich früher erzielte Zeiten nie Thema waren.

Das trifft noch mehr bei Katrin Dörre-Heinig zu, deren unglaubliche Vita hier keinen Platz findet und auf die Erwähnung des Gewinns der Bronzemedaille im Marathon (Seoul 1988) beschränkt wird. Doch ein schönes Läufchen mit der Laufkameradin, MDW Marathon-Siegerin im Jahr 2000, in blühender Landschaft und bei Freunden, das lässt man sich dann nicht ohne ernste Gründe entgehen und kostet das Vergnügen in 1:50 Std. aus.

Europäische Marathonspitze bei km 20 in Bad Dürkheim mit dem Deutschen Marco Sturm vor dem Polen Maciek Miereczko und Dr. Raivo Alla aus Estland - Foto Johann Till Internationales Verfolgerfeld mit Yassin Ahmen Nuray (1528), Yonas Kinde (1508) aus Äthiopien und Richard Chepkwony aus Kenia
- Foto Johann Till
Prisca Kiprono aus Kenia führt das Frauen-Marathonfeld an

Marathon

Im Fokus stand Thomas Dehaut von der LLG Landstuhl, der an gleicher Stelle seinen ersten Marathon absolvierte und es sich nun so eingerichtet hatte, dass es jetzt sein 50. Marathon war. Dies allein wäre noch keine Meldung an erster Stelle wert, doch lief der unermüdliche M50er zum Altersklaßensieg in 2:43:15 und wurde damit Siebter. Achter wurde in 2:45:39 h M45-Sieger Hans-Jörg Dörr von TV Hatzenbühl, der damit auch die sonderdotierte Pfalzwertung knapp verpasste. Nur 17 Teilnehmer und eine Teilnehmerin konnten die 3-Stunden-Marke unterbieten.

Nach der Halbmarathonmarke haben Yonas Kinde und Richard Chepkwony (1077) die Führung übernommen Marco Sturm hat seine Begleiter abgeschüttelt und liegt nun allein auf dem 3. Platz Thomas Dehaut (50) von der LLG Landstuhl und Hans-Jörg Dörr (780) vom TV Hatzenbühl belegen als zweit- und drittbeste Deutsche die Plätze 7 und 8 im Marathon. M50 Sieger Thomas Dehaut ist mit 2:43:15 zweieinhalb Minuten vor M45-Sieger Hans-Jörg Dörr im Ziel

Tagessieger Yonas Kinde, der für den Luxemburger Cercle Athlétique Belvaux startet, ließ sich von Richard Chepkwony nicht abschütteln. Der Kenianer mühte sich den Äthiopier los zu werden, doch suchte der erst spät selbst seine Chance und setzte sich seinerseits in der Schlussphase nach etwa 40 Kilometern ab. In 2:23:47 zu 2:25:01 h war der Ausgang dann auch kein Wimpernschlagfinale mehr, sondern eine klare Angelegenheit eines taktischen Rennens mit deutlichem ‚negative split'. Um 55 Sekunden verbesserte Kinde den alten Rekord und kassierte somit 1750 Euro.

Man sieht es den Läufern an, es geht hinauf nach Herxheim am Berg

Kaum zu glauben, aber zunächst führte Dr. Alla Raivo aus Estland, der mit den Vorleistungen als Zweiter beim Dorpat City Marathon 2012 und Sieger über Halbmarathon 2013 ebenfalls in Dorpat zum Favoritenkreis zählte. Mit der Startnummer 1 begleitete ihn der Pole Maciek Miereczko (VfB Multisport Rhein-Erft), Sieger des Lausanne Marathons 2013. In 1:13:19 h lagen die Beiden auch bei der Halbmarathonmarke noch in Führung, genauer handelte es sich um ein Trio, denn Marco Sturm von SWC Regensburg, der gern Rennen verhalten angeht, hatte zu diesem Zeitpunkt längst aufgeschlossen. Nun gaben auch die beiden Afrikaner ihren Beobachtungsposten auf und sprengten mit einer Tempoverschärfung im 3:05 km/min-Schnitt die Gruppe. Nur Marco Sturm versuchte dran zu bleiben, die anderen Europäer fielen zurück. Aber auch für Marco Sturm war das Tempo zu hoch. Platz 3 wollte der Berg- und Traillaufer aus Altötting mit derzeit südhessischem Zweitwohnsitz nicht gefährden, so dass er wieder zu seinem Renntempo zurückfand.

In Herxheim am Berg wurde das "weinhaltige" Angebot durch eine Rieslingdusche ergänzt. Manch einer nutzte diese Erfrischung hautnah und versprühte auf dem weiteren Weg Richtung Bockenheim ein Hauch Rieslingaroma. Davor konnte man mit dem Rieslingschwamm nochmals auftanken

Im Ziel freute er sich zudem über eine neue persönliche Bestzeit von 2:29:08 h. Nach seinem Sieg über Halbmarathon Anfang März in Kandel, ebenfalls in persönlicher Bestzeit von 1:08:39 h, war er bereits tags vor dem Rennen zuversichtlich: "Auf Marathon müsste ich stärker sein." Der Sieger des 1. Gelita Trail Marathon in Heidelberg hatte sich mit Tempoläufen bergab vorbereitet. Erwartet hatte er eine Zeit unter 2:30 h und einen Platz unter den ersten 5. Seit Heidelberg hatte er keinen Marathon mehr absolviert. Bei der stark besetzten Ismaninger Winterlaufserie hat er teilgenommen, wo er Vierter wurde, und außer beim erwähnten Bienwald-Marathon noch an den Bayrischen Cross-Meisterschaften. Saisonhöhepunkt soll die WMRA Long Distance World Challenge in Manitou Springs USA werden, die Langdistanz Berglauf-Weltmeisterschaft. Qualifizieren will sich der 36-Jährige, der erst in der Saison 2004 vom Radrennsportler zum Laufen fand, beim LGT Marathon in Liechtenstein.

Der Marathon führt durch viele Ortschaften und immer wieder durch die Weinberge - das ist anstrengend, aber nicht nur landschaftlich schön

Auf Rang vier kam Maciek Miereczko in 2:32:56 h gefolgt Dr. Alla Raivo in 2:35:22 h. Sechster wurde Stanley Kipkir Kipkogei in 2:36:52 h, der Kenianer startet für Sus Phönix Bielefeld.

Prisca Kiprono von 2 auf 1

Die 31jährige Kenianerin ist ebenfalls in Marakwet geboren und hatte auch bereits 2012 ihre Visitenkarte beim MDW vorgelegt. Über Marathon musste sie sich damals Eve Rauschenberg geschlagen gegeben, die den erst zweiten deutschen Marathonsieg erringen konnte. Dass sie in der Ergebnisliste mit 40 Minuten Vorsprung als klare Siegerin erscheint, lag auch daran, dass Beshadu Bekele Bedane (ETH) das Rennen aufgeben musste. Prisca Kiprono verpasste den Streckenrekord um 56 Sekunden, dürfte aber selten mit einem solchen Vorsprung gewonnen haben. 2:50:24 h wurde für sie im Ziel gestoppt. 2:34:14 h lautet ihre persönliche Bestzeit, gelaufen 2008 in Zürich. Über 10 km hat sie 33:40 min stehen. Beim E.ON Kaßel Marathon war sie im letzten Jahr Zweite. Anfang Mai startet sie wieder in Nordhessen und könnte - Gesetz der Serie - auch dort das meiste Geld aus der Kaße nehmen.

Sportliche Leiterin Dr. Ute Turznik und Ehemann Dr. Gerhard Turznik von der TSG Grünstadt beim 'Medaillenausschank' Die Siegerin des 9. Marathon Deutsche Weinstraße Prisca Kiprono auf der zuschauergesäumten Zielpromenade. Sie verpasst im Gegensatz zum Männersieger den Streckenrekord mit 2:50:24 h um 56 Sekunden

Als Zweite freute sich Anne Staeves von der LG Trampeltier in 3:30:34 über 1000 Euro. Die 46jährige aus Alfter bei Bonn hat einen Marathon Bestzeit von 3:16 h. Doch sind die ganz langen Strecken ihr Ding. Besonders der Karlsruher Fidelitas Nachtlauf über 80 km hat es ihr angetan. Dort siegte sie im letzten Jahr in 7:50:22 h. Auch beim Alb-Marathon in Schwäbisch-Gmünd mit anspruchsvollen 50 Kilometern über die Dreikaiserberge und beim Rennsteiglauf Supermarathon über 73 km war sie 2013 dabei. Überhaupt bevorzugt sie Landschaftsläufe. In diese Kategorie passte der MDW, bei dem sie erstmals teilnahm. "Die Kirsch- und Mandelblüte, das war schön. Der zweite Rang war überraschend." Heute, das war für sie auch eine Formüberprüfung nach dem Winter, den sie überwiegend auf Langlaufskiern verbringt.

Kommt es vom Wein ? - Oder ist es einfach so schön an der Deutschen Weinstraße - jenseits der 30 Kilometer sind nur fröhliche Marathonläufer zu sehen. Debbie Lee aus den USA (Nr. 457) hat der Rieslingschwamm als Herzenssache sogar zu einem "negative split" verholfen (4:10:28 = 2:05:40 und 2:04:48). Auch das 'Zwillingspaar" aus Ubstadt-Weiher wird den Ausflug in die Pfalz bestimmt in bester Erinnerung behalten. Gute Laune ist obendrein hochgradig ansteckend

Rang drei ging an Andrea Groch von der TSG Kaiserslautern 3:31:54 h, Schnellste der W35. Nur 58 Sekunden länger brauchte die W40-Siegerin Antje Müller vom LFV Oberholz. 29 Frauenzeiten unter vier Stunden wurden netto erfasst, darunter auch W60-Siegerin Eleonore Fischer vom LC Bad Dürkheim, die auf ihr bekannten Pfaden 3:55:14 h lief.

Stimmung und das Besondere !!!

Ausnahmslos wurde die Stimmung des sportlichen Weinfestes gelobt. Nicht leicht ist die Strecke, aber enorm abwechslungsreich. Ein ständiger Wechsel von Winzerdörfern und Weinbergen laßen auch die Aktiven immer wieder zur Ruhen finden. In den Ortschaften wird doch einiges an Jubeln und Winken abverlangt. Vor allem über Marathon, wo in Bad Dürkheim nach der Querung des Marktplatzes ein Ausflug durch den Kurpark zu einem wahren Highlight wird, kann an der Saline nochmals Luft für den beschwerlichen Rückweg getankt werden. Der Anstieg nach Herxheim am Berg wird innerorts mit einer Rieslingdusche und dem bewährten Rieslingschwamm belohnt. Noch einmal geht es durch die Fußgängerzone von Grünstadt. Noch immer kann man den Läufern, später Gehern, nicht zurufen, es ginge nur noch bergab. Aber irgendwann kommt Bockenheim dann doch und das Ziel ist nah.

Oliver Hoffmann, 4. über HM und Betreuer einiger akrikanischer Läufer, strahlt mit Halbmarathon Sieger Dickson Kurui und Marathon Siegerin Prisca Kiprono im Ziel um die Wette Marathonsieger Yonas Kinde verbessert mit 2:23:47 den Streckenrekord um 55 Sekunden Der schnellste Deutsche Marathonläufer beim 9. Marathon Deutsche Weinstraße Marco Sturm von SWC Regensburg konnte in persönlicher Bestzeit von 2:29:08 auf den dritten Rang laufen

Der Marathon Deutsche Weinstraße präsentierte sich im schönsten Kleid, für Pollenallergiker war das vielleicht zu viel des Guten. Auch das sommerliche Wetter machte es für die Marathonis mit langen Laufzeiten nicht ganz leicht. Im Ziel konnte man sich mit einem dreiteiligen Marathonteller stärken: Bratwurst, Saumagen, Leberknödel mit Sauerkraut und Brot. Einfach genial, man konnte auch etwa auf den Leberknödel verzichten und einen zweiteiligen Halbmarathonteller nehmen. Dass die Pfälzer Preispolitik unschlagbar ist, so wie die Pfälzer Lebensfreude und Gastfreundschaft, das alles ist für Kenner nichts Neues.

Die Lokalmatadorin Sabine Rankel (links) mit Halbmarathonsiegerin Tanja Schweickhard. Sechs Mal in Folge von 1998 bis 2008 lief die Berglaufspezialistin vom LC Bad Dürkheim Sabine Rankel den Marathon Deutsche Weinstraße, dabei wurde sie einmal 2. und zweimal 3., ihre schnellste MDW-Zeit lief sie 2004 mit 3:02:11. 2010 wurde sie 3. über Halbmarathon. Auch 2014 gewinnt sie die Sonderwertung bestplatzierte Läuferin aus dem Landkreis Bad Dürkheim über HM Ultramarathonläuferin Anne Staeves von der LG Trampeltier freut sich über den nicht nur für sie überraschenden zweiten Platz im Marathonlauf der Frauen Der Marathon 7. Thomas Dehaut von der LLG Landstuhl und die Marathon 3. Andrea Groch von der TSG Kaiserslautern gewinnen die Sonderwertung bestplatzierte pfälzische Läufer

Die 9. Auflage des MDW war angefangen vom Samstag mit den Kinderläufen und dem sehr gelobten Unterhaltungsprogramm mit Aufführungen der regionalen Vereine am Abend bis zur großen Siegerehrung am Sonntag, bei der vom Landrat über den OK-Chef bis hin zu Sponsoren und einbezogenen Bürgermeistern und Ortsvorstehern Schulterschluss demonstriert wurde, perfekt aufgezogen und paßend zur besonderen Pfälzer Lebensart.

MDW-Organisationsleiter Rolf Kley (links) nimmt am Veranstaltungswochenende unzählige Aufgaben war. Ansonsten mit den Aufgaben in der Abteilung Rechtsangelegenheiten, Schulen und Kultur in der Kreisverwaltung Bad Dürkheim betraut, widmet sich Rolf Kley am Tag des Marathon Deutsche Weinstraße ganz und gar dem Laufsport. Nach 9 Austragungen Marathon Deutsche Weinstraße ist er nunmehr schon ein ‚alter Hase' in Sachen Marathon. Sportlich beschränkt sich der Wachenheimer auf die alljährliche Prüfung zum Sportabzeichen. Mit großem Buhai geht der 9. MDW zu Ende. Auf Wiedersehen 2016 beim 10. MDW

Für das Jubiläum 2016 war das Wochenende im überschaubaren Bockenheim, das mit den zahlreichen Gästen aus allen Nähten zu platzen drohte, die beste Werbung. Ein kleiner Wermutstropfen war die wiederum verpasste 1000-Finisher-Hürde beim Marathon. Die Vierstelligkeit hat man sich eben aufgespart für den 10. Marathon Deutsche Weinstraße. Leider erst 2016, aber der 2-Jahresrhythmus ist ein wichtiger Mosaikstein des Erfolgsrezepts, denn dann wird die ganze Region wieder hungrig den Läufern entgegen fiebern. Marathonfieber, Wein- und Essgenuss - eine Marathonlage auf höchstem Niveau und für jeden Geschmack.

9. Marathon Deutsche Weinstraße
Halbmarathon
Frauen
Männer
1
Tanja Schweickhard TV Hennweiler 1:24:39 1 Dickson Kurui Kenia 1:07:38
2
Sabine Schmitt Mainz 1:25:59 2 Jonas Lehmann TUS 06 Heltersberg 1:10:04
3
Stephanie Pummer Seenlandmarathon 1:26:53 3 Solomon Amdebirhan Äthiopien 1:12:27
4
Magin Day USA 1:30:10 4 Oliver Hoffmann TSV Kirchhain 1:13:23
5
Amy Natalini USA 1:32:50 5 Thomas Wittwer GER 1:14:14
Marathon
1 Prisca Kiprono Kenia 2:50:24 1 Yona Kine Äthiopien 2:23:47
2 Anne Staeves LG Trampeltier 3:30:34 2 Richard Chepkwony Kenia 2:25:01
3 Andrea Groch TSG Kaiserslautern 3:31:54 3 Marco Sturm SWC Regensburg 2:29:08
4 Antje Müller LFV Oberholz 3:32:52 4 Maciek Mereczko Polen 2:32:56
5 Natascha Heine Idstein 3:34:04 5 Dr. Raivo Alla Estland 2:35:22

Deutscher Qualitätswein - auch darum ging´s !

Freunde des guten Pfalzweins, die gleichzeitig begeisterte Marathonläufer sind, durften sich freuen: Das Weingut Ökonomierat Holstein aus Kindenheim, einem Nachbarort von Bockenheim, hatte wieder 5000 Flaschen vom so genannten "Marathon-Wein" auf Flaschen gezogen und gespendet.

Nicht nur die Siegerinnen und Sieger in den verschiedenen Disziplinen bekamen am Tag des "9. Marathon Deutsche Weinstraße" (mit Halbmarathon) einen Tropfen - genauer 0,75 Liter, sondern alle Starterinnen und Starter. Die Sieger erhielten zusätzlich ein weiteres Weinpräsent. Kindenheimer Grafenstück 2013, mal ein Spätburgunder Rotwein und mal ein Riesling trocken. Zum Wohl, die Pfalz!

Winzer Thilo Holstein spendet Marathon- und Siegerwein. Die SG Siegen Giersberg hat sich gleich gut eingelebt und den Weinstand von Thilo Holstein erstürmt. 28 Siegerländer Häkelmützen, von denen 14 an den Start gingen, davon 10 über Marathon... Gehäkelt wird übrigens in Handarbeit und farblich paßend zum besuchten Event

Winzer Thilo Holstein, der sich seit Jahren beim Weinstraßen-Marathon engagiert, begleitet mit seinem schweren Motorrad hautnah den Lauf als Pressechauffeur und ist zudem Dirigent einer kleinen Motorrad-Flotte, ohne die in der für den Verkehr weitgehend gesperrten Region manches Foto oder manche Filmsequenz sonst nicht möglich wäre. Dieser Einsatz erfolgt mit viel größtmöglicher Rücksicht auf die Läufer.

Thilo Holstein ist stolz auf seine Weine: "Das sind echte Pfälzer Weine, die alles haben, was wir uns unter Pfalz und Wein vorstellen." Im Familienbetrieb mit Tradition und Trend wird seit 1959 Wein in Flaschen abgefüllt. "Unser Motto ist stets geblieben: soviel Eingriff in die Natur wie nötig - so wenig wie möglich!" Aus 17 Rebsorten erzeugt das Weingut 33 Weine, von trocken bis süß und von Weiß- über Weißherbst bis Rotwein.

Über einen Besuch des Weinguts freut sich die ganze Familie Holstein sehr. Nicht nur für Weinkenner sind die Fakten des süffisanten Alltags interessant. Und münden sie in einer lebenslangen Geschäftsverbindung, umso besser. Bitte vorher anmelden. Kontakt und Details auch zu Hoffesten siehe www.weingut-holstein.de

Bericht und Fotos von Constanze & Walter Wagner

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