04.03.2015
GRR-Vorsitzender Horst Milde befürchtet Auswirkungen in und für die gesamte Laufszene – Ab 1. Januar 2016 fordert der Deutsche Leichtathletik-Verband von jedem Laufveranstalter für jeden Finisher 1 Euro Gebühr.
GRR-Vorsitzender Horst Milde befürchtet Auswirkungen in und für die gesamte Laufszene – Ab 1. Januar 2016 fordert der Deutsche Leichtathletik-Verband von jedem Laufveranstalter für jeden Finisher 1 Euro Gebühr.
Zu einer starken Verärgerung und Verbitterung unter den deutschen
Laufveranstaltern hat die Haltung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes
(DLV) geführt, an der Einführung der ab 1. Januar 2016 beschlossenen
Laufmaut von 1 Euro pro Finisher bei allen Laufwettbewerben
festzuhalten. Horst Milde, der Vorsitzende von German Road Races e.V.
(GRR), spürt nach der starren Haltung der Leichtathletik-Funktionäre
einen „Protestaufschrei“ vor allem unter den mittleren und kleinen
Laufveranstaltern, die ihre zum Teil Jahrzehnte lange Aufbauarbeit
zerstört sehen und die getroffene Entscheidung als einen Affront gegen
die vor allem ehrenamtlich arbeitenden Organisatoren in den Vereinen und
Lauftreffs. „Das wird Auswirkungen auf die gesamte Laufszene haben“,
befürchtet Milde, „die Haltung des DLV-Präsidiums und des
DLV-Verbandsrates ist nicht nachvollziehbar. Das wird weitreichende
Konsequenzen in und für die Laufszene haben!“
In der vom DLV am Rande der Deutschen Hallenmeisterschaften in Karlsruhe
herausgegebenen Pressemitteilung wird der Protest der Laufveranstalter
offensichtlich heruntergespielt. „Es wird dabei von ‚einigen
Veranstaltern’ gesprochen, mit deren Kritik sich der DLV in der Sitzung
auseinandergesetzt habe. Dies ist eindeutig falsch, denn viele
Veranstalter haben sich öffentlich in den Medien, aber auch in
Protestschreiben an ihre Landesverbände gegen die Laufmaut
ausgesprochen“, so Horst Milde, der in den 70er Jahren den
Berlin-Marathon initiierte und in den Folgejahren zu einer weltweit
führenden Veranstaltung entwickelte. „Wenn dies nun auf einige wenige
Veranstalter herunter gebrochen wird, dann ist dies ein fahrlässiger
Umgang mit der inzwischen massiven Kritik. Beim DLV muss man vorsichtig
sein, dass sich diese Kritik nicht zu einem Flächenbrand ausweitet und
in eine allgemeine Verweigerungshaltung gegenüber dem DLV umschlägt!
German Road Races wird sich nun zusammen mit weiteren großen Laufveranstaltern über gemeinsame Aktivitäten gegenüber dem Verband abstimmen!“ Die Interessensvertretung der deutschen Läufe hatte in einem Gespräch beim Deutschen Leichtathletik-Verband in Darmstadt, aber auch in Schreiben an die Präsidenten der Landesverbände und die Mitglieder des Verbandsrates auf die starke Verärgerung der zumeist ehrenamtlichen Veranstalter und Vereine hingewiesen, die nicht willens seien, sich „dem Diktat des DLV“ zu beugen. GRR hatte es allerdings auch nicht versäumt, sowohl Vorschläge für die bei einer bundesweiten Vereinheitlichung der Gebührenordnung zu erwartenden Mehreinnahmen als auch Vorschläge zur Differenzierung und Reduzierung der Gebühren vor allem für kleine Veranstaltungen zu unterbreiten.
„Es kann nicht im Sinne der Leichtathletik und des Laufsports sein, wenn
zahlreiche Veranstalter den DLV verlassen, sich entweder anderen
Verbänden anschließen, ihren Lauf nicht mehr anmelden - oder sogar einen
eigenen Laufsportverband gründen“, argumentiert Horst Milde als
Vorsitzender von German Road Races weiter. „Alle diese Szenarien sind
denkbar, wenn der DLV nicht bereit ist, auf die Basis, sprich die
Veranstalter, zuzugehen, die sich seit Jahrzehnten aufopferungsvoll für
den Laufsport einsetzen und sich durch diese Willkürmaßnahmen nun
abkassiert fühlen!“
German Road Races sieht die Existenz weniger bei den großen
Laufveranstaltungen gefährdet, sondern vielmehr bei den vielen
mittelgroßen und kleinen Veranstaltungen, für die eine Abgabe von 1 Euro
Existenz bedrohend ist. „In vielen Gesprächen wurden wir immer wieder
gefragt: Was tut der DLV eigentlich für uns Veranstalter? Eine Antwort
haben wir auch nicht darauf. Denn es gibt nur eine – und diese heißt:
Nichts! Vor allem ist es ernüchternd, wie realitätsfremd der DLV in
seiner Presseinformation Bereiche aufzählt, in die er investieren würde.
Fakt ist vielmehr, dass die Vereine für Leistungen wie zum Beispiel die
Streckenvermessung selbst bezahlen müssen! Wenn der DLV nun die
Solidarität der Laufveranstalter in Deutschland einfordert, das ist das
schon mehr als unverschämt!“
Berlin, 25. Februar 2015
Wir freuen uns auch über einen Klick auf unsere Website www.germanroadraces.de
Pressemeldung des GRR als PDF-Dokument